Verloren, verwandelt, wiederentdeckt. Lost Places in Sachsen-Anhalt gemeinsam sichtbar machen
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
- Arbeitsstelle -
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 24
06110 Halle (Saale)
Tel.: (0345) 21 27 429
Mail: kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
- Arbeitsstelle -
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 37
06110 Halle (Saale)
Stolberg vom 10.–12. April 2025
Im Frühjahr 2025 jährt sich der Bauernkrieg zum 500. Mal. Dieses Gedenkjahr nimmt die Historische Kommission zum Anlass für zwei wissenschaftliche Tagungen, in denen das Thema Bauernkrieg aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen werden soll.
Das Thema ‚Gewalt‘ bleibt bis heute ein auffälliger weißer Fleck auf der durchaus bunten Forschungslandkarte zum Bauernkrieg, unbeschadet einiger interessanter neuerer Arbeiten. Die Tagung will dieses Terrain multiperspektivisch erkunden und deshalb „Gewalt im Bauernkrieg“ erstmals systematisch zum Thema machen. Dabei wird es um das eigentümliche Missverhältnis zwischen verbaler Gewalt und physischer Gewalt gehen, um die rechtliche Dimension der Devianzpraktiken der Bauern, um symbolische Gewalt und spezifische Zerstörungspraktiken der Bauern, um die Bewertung der militärischen Kampffähigkeit der Bauernhaufen und der dabei mitwirkenden weiteren Gewaltakteuren, und letztlich um die Strafgewalt im Anschluss an die Niederschlagung des Bauernkrieges. Die Vorgänge in Mitteldeutschland werden dabei im Vergleich mit den Vorgängen an anderen Schauplätzen des Bauernkrieges im Alten Reich betrachtet und analysiert werden.
Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier.
16. Juni 2025, 18 Uhr, Gemeindesaal der Domgemeinde Halle
(Kleine Klausstraße 6, 06108 Halle)
Kooperation mit dem Verein für hallische Stadtgeschichte e.V. und der Domgemeinde Halle
Frauen, die in das Freiweltliche Adelige von Jena‘sche Fräuleinstift in Halle kamen, brachten kleine Bücher mit, auf deren Seiten Verwandte oder Freunde ihre Namen eingetragen hatten. Bis heute sind im Archiv der Reformierten Domgemeinde 14 Stammbücher erhalten, , darunter die der Stiftsfräuleins von Barfus, von Ledebur und der letzten Äbtissin Anna von Seydlitz sowie deren Familienangehörigen. Im Vortrag werden die Erinnerung an die Besitzer:innen der Alben wieder wach gerufen und Interpretationsmöglichkeiten dieser Miniaturwerke vorgestellt
Weitere Informationen finden Sie hier.
Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, Band 37/2025, im Auftrag des Instituts für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, herausgegeben von Michael Hecht, Jan Kellershohn, Margit Scholz, Michael Scholz und Bettina Seyderhelm
Ein Aufsatz zum Jubiläum „Einhundert Jahre Jahrbuch Sachsen und Anhalt“ eröffnet die Publikation. Den Themenschwerpunkt bilden die Beiträge der 2023 stattgefundenen Tagung „Privatbibliotheken in Sachsen-Anhalt 1450–1850. Überlieferung, soziale Praxis und Wissenshorizonte“. Hinzu treten Aufsätze zu landeshistorischen Themen vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte, darunter Beiträge zur Wirtschaft und Raumwirksamkeit des Prämonstratenserstifts Leitzkau im Mittelalter, zur Rolle der Stadt Zerbst in der Magdeburger Stiftsfehde und zu den Magdeburger Stadtplänen Otto von Guerickes. Drei Werkstattberichte informieren über aktuelle Projekte aus den Bereichen Quellenerschließung, DDR-Forschung und Erinnerungskultur. Ein umfangreicher Rezensionsteil bildet den Abschluss des Bandes.
Umstrittene Herrschaft. Die Altmark vom Ende der Askanier bis zum Landbuch Karls IV. (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts Bd. 30), herausgegeben von Ingrid Würth.
Der Band fasst die Ergebnisse der gleichnamigen Tagung zusammen, die 2023 in Tangermünde stattgefunden hat. In acht Beiträgen wird der Übergang der Mark Brandenburg und somit der Altmark in die Herrschaft Kaiser Karls IV. (1316–1378) beleuchtet. Die Aufsätze des Bandes beschäftigen sich einerseits konkret mit dem Landbuch, der Dokumentation altmärkischer Orte, Klöster und Stifte in diesem Werk und dessen Eigenart als Rechtsquelle. Andererseits werden in einem größeren Rahmen die Transformationsprozesse unter den Wittelsbachern und Luxemburgern in der Altmark und der Mark Brandenburg thematisiert, etwa die Bedeutung Brandenburgs für den Gesamtherrschaftsverband Karls IV. oder die Interessen der Fürsten von Anhalt und anderer benachbarter Reichsfürsten in der Altmark und in Brandenburg. Insgesamt lässt sich so der herrschaftliche Charakter der Altmark im 14. Jahrhundert näher bestimmen; es treten aber auch die engen Verflechtungen in diesem Raum mit seinen vielfältigen und kleinteiligen territorialen Verhältnissen zutage.
Der Name Sachsen. Annäherung an ein gemeinsames Erbe (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts Bd. 29, zugleich Veröffentlichung der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen/Sonderband), herausgegeben von Enno Bünz, Henning Steinführer und Christoph Volkmar.
Der Name Sachsen knüpft ein Band zwischen den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. In der Entwicklung vom Stammesherzogtum zum modernen Territorialstaat blieb Sachsen überaus wandlungsfähig. Entlang der Zeitachse zieht sich die Spur des Namens durch viele historische Räume. Politische Gewichte verschoben sich, einst periphere Regionen rückten ins Zentrum. Anlässlich der 600. Wiederkehr der Verleihung der sächsischen Kurwürde an Markgraf Friedrich IV. von Meißen 1423 führten die Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, die Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt und die Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig eine Tagung durch. Sie fand als 13. Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte vom 29. Juni bis 1. Juli 2023 in Magdeburg statt. Ihre Ergebnisse werden in dem vorliegenden reich illustrierten Band ausgebreitet.
Mit tiefem Bedauern hat die Historische Kommission für Sachsen-Anhalt vom plötzlichen und tragischen Tod von Prof. Dr. Thomas Großbölting erfahren und trauert um einen herausragenden Wissenschaftler und geschätzten Kollegen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.
Thomas Großbölting war seit 2020 Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg und Direktor an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH). Seit Ende 2022 war er zudem geschäftsführender Direktor der Akademie der Weltreligionen. Auch mit Sachsen-Anhalt war er eng verbunden, von 2007 bis 2009 hatte er die Professur für Geschichte der Neuzeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne, seit 2008 war er Mitglied der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt.
Einen ausführlichen Nachruf hat die Universität Hamburg auf ihrer Website veröffentlicht. Sie können den Nachruf hier lesen.
Foto: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)