Verloren, verwandelt, wiederentdeckt. Lost Places in Sachsen-Anhalt gemeinsam sichtbar machen
Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, Band 36/2024
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
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Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
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Seit Januar ist Maria Dengg neue Stipendiatin des Dietrich-Moderhack-Stipendienprogramms der Historischen Kommission. Maria Dengg studierte Ur- und Frühgeschichte, mittelalterliche Geschichte und Ethnologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 2021 promoviert sie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
In Ihrem Projekt Infrastruktur in Sachsen-Anhalt im Fluss: Infrastrukturelle Entwicklungen an Flussübergängen in der Herrschaftslandschaft um Naumburg (Saale) im Vergleich untersucht Sie das Unstrutmündungsgebiet, welches sich durch eine hohe Dichte an historisch genutzten Flussübergängen auszeichnet und mit Naumburg (Saale) und Freyburg (Unstrut) im Mittelalter wichtige Zentren beherbergte. Die Situation in Sachsen-Anhalt wird wiederum überregional verglichen: Hier dient das sogenannte Werraknie zwischen Bad Salzungen, Eisenach und Creuzburg, welches als Transitgebiet zwischen dem heutigen Hessen und Thüringen gesehen werden kann, als Parallele.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Stolberg vom 10.–12. April 2025
Im Frühjahr 2025 jährt sich der Bauernkrieg zum 500. Mal. Dieses Gedenkjahr nimmt die Historische Kommission zum Anlass für zwei wissenschaftliche Tagungen, in denen das Thema Bauernkrieg aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen werden soll.
Das Thema ‚Gewalt‘ bleibt bis heute ein auffälliger weißer Fleck auf der durchaus bunten Forschungslandkarte zum Bauernkrieg, unbeschadet einiger interessanter neuerer Arbeiten. Die Tagung will dieses Terrain multiperspektivisch erkunden und deshalb „Gewalt im Bauernkrieg“ erstmals systematisch zum Thema machen. Dabei wird es um das eigentümliche Missverhältnis zwischen verbaler Gewalt und physischer Gewalt gehen, um die rechtliche Dimension der Devianzpraktiken der Bauern, um symbolische Gewalt und spezifische Zerstörungspraktiken der Bauern, um die Bewertung der militärischen Kampffähigkeit der Bauernhaufen und der dabei mitwirkenden weiteren Gewaltakteuren, und letztlich um die Strafgewalt im Anschluss an die Niederschlagung des Bauernkrieges. Die Vorgänge in Mitteldeutschland werden dabei im Vergleich mit den Vorgängen an anderen Schauplätzen des Bauernkrieges im Alten Reich betrachtet und analysiert werden.
Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier.
Die Landschaft Sachsen-Anhalts ist geprägt von großen Agrarbetrieben. Etwa 60 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt (im Bundesdurchschnitt 51 Prozent), und der durchschnittliche Agrarbetrieb bewirtschaftet hier viermal so viel Land (nämlich 278 Hektar) als der bundesdeutsche Durchschnittsbetrieb. Diese Struktur führt dazu, dass Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren auch einer der Schauplätze des sog. Land Grabbing geworden ist, des Aufkaufs großer Agrarflächen durch Kapitalinvestoren. Und zugleich dürften diese Strukturen ihren Anteil haben an den demographischen, politischen und kulturellen Verschiebungen, welche die ländlichen Räume Sachsen-Anhalts (und anderer ostdeutscher Bundesländer) in den letzten 40 Jahren erfahren haben und die gegenwärtig immer stärker als gesamtgesellschaftliche Problemlage identifiziert werden.
Unter dem auf einen DEFA-Mehrteiler des Jahres 1968 anspielenden Titel Wege übers Land fragt eine Tagung am 26. und 27. September 2025 nach den Vorgeschichten dieser gegenwärtigen Strukturen. Die Tagung wird veranstaltet von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und der Professur für Zeitgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wir – die Veranstalter der Tagung – möchten alle Interessierten herzlich einladen, sich mit Beiträgen zu beteiligen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, Band 36/2024, im Auftrag des Instituts für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, herausgegeben von Michael Hecht, Jan Kellershohn, Margit Scholz, Michael Scholz und Bettina Seyderhelm.
Beiträge des 12. Tags der Landesgeschichte „Städtische und höfische Repräsentationskultur im Umfeld von Heinrich Schütz“ 2022 in Weißenfels eröffnen das Jahrbuch. Hinzu treten Aufsätze mit landeshistorischem Bezug wie „Die Magdeburger Chronik des Andreas Schoppius“, „Stiftungen und memoria am mittelalterlichen Augustinerchorherrenstift Hamersleben“, „Binationale Paarbeziehungen in den Bezirken Halle und Magdeburg der DDR“ oder „Weibliche Erwerbsarbeit und Frauenförderung im Mitteldeutschen Chemiedreieck während der DDR-Zeit“. Ein Werkstattbericht behandelt die Sonderausstellung „Welche Taten werden Bilder? Otto der Große in der Erinnerung späterer Zeiten“. Rezensionen zu aktuellen landesgeschichtlichen Veröffentlichungen beschließen den Band.